Ein Aufruf des Nichtvergessens
Das Buch macht deutlich, wie unerlässlich es nach wie vor ist, die Schrecken und Greuel der Massenvernichtung nicht mit dem Sterben der letzten unmittelbar Betroffenen „ruhen zu lassen“. Es zeigt auf, wie diese noch Generationen nach ihrer Begehung die Schicksale der Menschen beeinflussen; ihr privates Glück und Versagen bestimmen. Die Autorin stützt ihre gut recherchierten geschichtlichen Ausführungen auf Erzählungen aus ihrer Familie als Zeitzeugen und gibt diese – manchmal fast naiv und staunend anmutend – pointiert und unpathetisch wieder. Gerade diese teilweise kindliche Betrachtungsweise raubt dem Leser mitunter den Atem ob der Verbrechen und deren Nachwirkungen ins Heute hinein. — Stefan Fahrmeier